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Über mich

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Am besten erzähle ich hier einfach, wie es zu diesem Blog überhaupt gekommen ist:

Blog Version 1.0

2002 war ein besonderes Jahr für mich. Als Beamter hatte ich schon 15 Jahre Dienst hinter mir und wollte auch mal was anderes sehen. Und ich hatte Glück: Es ergab sich die Gelegenheit, auf eigene Kosten ein ganzes Jahr Auszeit zu nehmen! Ich machte Musik, ließ es mir gut gehen, und ich entdeckte die Natur wieder für mich.

Ich ging wandern, machte Radtouren mit Zelt quer durch die Republik. Ich nahm aus Neugierde an einem Berglauf teil, reiste nach Irland und Thailand. Und ich schrieb dazu Reiseberichte, knipste, und ich stellte das alles auf meine damalige Homepage. Die hatte ich – mangels jeglicher HTML-Kenntnisse – noch aus einer StarCalc-Tabelle nach HTML exportiert. Das war einigermaßen abenteuerlich und sah auch so aus. Aber es war lustig, und Familie, Freunde und Kollegen schauten gerne immer mal wieder rein, was der Klaus da so treibt.

Full stop

Die Homepage gibt es längst nicht mehr. Doch jetzt bin ich wieder in so einer besonderen Situation. 2018 erkrankte ich – aus voller Gesundheit heraus – an Pfeiffer’schem Drüsenfieber. Das wurde mit der Zeit nicht besser, sondern chronisch. Man nennt diese Krankheit ME/CFS. Sie ist bisher kaum erforscht, nur wenige Ärzte haben je davon gehört. Die wenigen Forscher, die daran arbeiten, gehen davon aus, dass dabei Nerven-, Hormon- und Immunsystem völlig aus dem Tritt geraten sind. Die Konsequenz ist jedenfalls, dass ich nur noch sehr wenig Energie zur Verfügung hab. Arbeiten kann ich nicht mehr. Ich kann nicht mehr weit gehen, mich nur begrenzt konzentrieren, und mein geliebter Sport geht gar nicht mehr. Ich brauche einen Elektro-Rollstuhl, oder neuerdings einen Motorroller, um raus zu kommen. Ein Heilmittel gibt es bisher nicht. Das einzige, was man tun kann ist, die wenige Energie über den Tag sehr gut einzuteilen.

Mann mit Rollstuhl
Foto (c) Katrin Holz

Neuerfindung

Was fängt man da an mit all der Zeit? Katrin, meine damalige Partnerin, kaufte sich eine neue Kamera. Und ich war angefixt! Meine alte Spiegelreflexkamera (Canon 350D aus 2006) lag in den letzten Zügen, gute Objektive hatte ich auch nie besessen. Was inzwischen aus ihr geworden ist, findet ihr hier. Und so kaufte ich mir eine kleine Sony RX100 III. Die hatte ich ab da immer im Rucksack, auch wenn ich nur zum Supermarkt fuhr.

Meine Welt ist klein geworden. 2019 war das Limit die Akkureichweite meines Rollstuhls. Maximal 2,5km hin und wieder zurück. Mit dem Motorroller hat sich das zum Glück deutlich gebessert. Aber ganz egal, wie klein der Radius sein mag: Es finden sich immer Momente oder Motive, die man festhalten kann. Die Entschleunigung macht es oft sogar erst möglich, solche Schätze zu sehen. Manchmal kommt sogar der Berg zum Propheten! Der Storch, der vorsichtig versucht, sich bei Nachbar’s Balkongrillfest einzuladen. Die Mülltonnen unten auf dem Gehweg im Wolkenbruch. Das Mondlicht im Zimmer. Und so blieb ich dran und knipste weiter.

Inzwischen fotografiere ich mit einer gebrauchten Canon EOS R und einer R6, und einer netten Sammlung von Objektiven. Da ist eine ganz ordentliche Ausrüstung zusammen gekommen. Dabei ist es ja nur ein Hobby, und der begrenzende Faktor ist hauptsächlich der Fotograf, und nicht das Equipment.

Blog Version 2.0

Schnell sammeln sich auf der Festplatte jede Menge Bilder an. Was tun damit? Ausdrucken lassen und an die Wand hängen? So groß ist meine Wohnung nicht. Was machen andere? Facebook und Instagram? Mag ich nicht besonders wegen deren Umgang mit den Kundendaten. Einfach wie damals in 2002 machen? Ja warum eigentlich nicht! Und so entstand diese Seite. Vielen Dank, Katrin, für den technischen und sonstigen Support!

Jetzt bin ich selbst gespannt, wohin die Reise gehen wird. Schön, dass ihr dabei seid!

Klaus

Klaus vor Wand
Foto (c) Katrin Holz