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Über mich

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Am besten erzähle ich hier einfach, wie es zu diesem Blog überhaupt gekommen ist:

Blog Version 1.0

2002 war ein besonderes Jahr für mich. Als Beamter hatte ich schon 15 Jahre Dienst hinter mir und wollte auch mal was anderes sehen. Und ich hatte Glück: Es ergab sich die Gelegenheit, auf eigene Kosten ein ganzes Jahr Auszeit zu nehmen! Ich machte Musik, ließ es mir gut gehen, und ich entdeckte die Natur wieder für mich.

Ich ging wandern, machte Radtouren mit Zelt quer durch die Republik. Ich nahm aus Neugierde an einem Berglauf teil, reiste nach Irland und Thailand. Und ich schrieb dazu Reiseberichte, knipste, und ich stellte das alles auf meine damalige Homepage. Die hatte ich – mangels jeglicher HTML-Kenntnisse – noch aus einer StarCalc-Tabelle nach HTML exportiert. Das war einigermaßen abenteuerlich und sah auch so aus. Aber es war lustig, und Familie, Freunde und Kollegen schauten gerne immer mal wieder rein, was der Klaus da so treibt.

Full stop

Die Homepage gibt es längst nicht mehr. Doch inzwischen bin ich wieder in einer besonderen Situation. 2018 erkrankte ich – aus voller Gesundheit heraus – an Pfeiffer’schem Drüsenfieber. Das wurde mit der Zeit nicht besser, sondern chronisch. Man nennt diese Krankheit ME/CFS. Sie war damals kaum erforscht, nur wenige Ärzte hatten je davon gehört.

Dann kam die Pandemie, und viele Menschen blieben krank. ‚Long Covid‘ hat endlich Bewegung gebracht. In den meisten Fällen, die heute noch akut sind, ist das wohl nichts anderes als ME/CFS. Es waren zu viele Betroffene auf einmal, um sie weiterhin einfach ignorieren zu können. Die Forschung ist also angelaufen.

Man geht davon aus, dass bei ME/CFS Nerven-, Hormon- und Immunsystem völlig aus dem Tritt geraten sind und so den gesamten Körper lahm legen. Deshalb hab ich nur noch sehr wenig Energie zur Verfügung. Arbeiten kann ich nicht mehr. Ich kann nicht mehr weit gehen, mich nur zeitlich begrenzt konzentrieren, und mein geliebter Sport geht gar nicht mehr. Ein Heilmittel gibt es bisher nicht. Das Beste, was man tun kann ist, die wenige Energie über den Tag sehr, sehr gut einzuteilen.

Neuerfindung

Was fängt man da an mit all der Zeit? Katrin, meine damalige Partnerin, kaufte sich eine neue Kamera. Und ich war angefixt! Meine alte Spiegelreflexkamera lag in den letzten Zügen, gute Objektive hatte ich auch nie besessen. Was inzwischen aus ihr geworden ist, findet ihr hier. Und so kaufte ich mir eine kleine Sony RX100 III. Die hatte ich ab da immer im Rucksack, auch wenn ich nur zum Supermarkt fuhr. Im Lauf der Zeit folgten weitere Kameras und Objektive. Fotografie wurde zur echten Leidenschaft! Im Nachhinein muss ich sagen, dass mir dieses Hobby wahrscheinlich den Kragen gerettet hat.

Im Vergleich zu der Zeit vor der Krankheit ist meine Welt klein geworden.
2019 war das Limit die Akkureichweite meines Elektro-Rollstuhls. Maximal 2,5km hin und wieder zurück.
2020 legte ich mir einen Motorroller zu, dann waren es schon 15km.
Und jetzt, in 2024, hab ich mir einen 125ccm-Roller gekauft. Der fährt 500km mit einer Tankfüllung. Die Frage ist da, wie weit meine Kraft reicht. An schlechten Tagen ist ja schon mein Briefkasten unten zu weit weg.

Messeplatz

Aber ganz egal, wie klein der Radius grade sein mag: Es finden sich immer Momente oder Motive, die man festhalten kann. Die Entschleunigung macht es oft sogar erst möglich, solche Schätze zu sehen. Manchmal kommt sogar der Berg zum Propheten! Der Storch, der vorsichtig versucht, sich bei Nachbar’s Balkongrillfest einzuladen. Das Mondlicht im Zimmer. Die Mülltonnen unten auf dem Gehweg im Wolkenbruch.

Blog Version 2.0

Schnell sammeln sich auf der Festplatte jede Menge Bilder an. Was tun damit? Ausdrucken lassen und an die Wand hängen? So groß ist meine Wohnung nicht. Was machen andere? Facebook und Instagram? Mag ich nicht besonders wegen deren Umgang mit den Kundendaten. Einfach wie damals in 2002 machen? Ja warum eigentlich nicht! Und so entstand diese Seite. Vielen Dank, Katrin, für den technischen und sonstigen Support!

Jetzt bin ich selbst gespannt, wohin die Reise noch gehen wird. Schön, dass ihr dabei seid!

Klaus

Klaus vor Wand
Foto (c) Katrin Holz