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Feldversuch

Feld-Versuch

Ein weiterer Schritt voran in meinem Projekt. Am Samstag hab ich Motorradklamotten gekauft. Jacke, Hose, Schuhe, Handschuhe, Helm. Bisher bin ich mit normaler Kleidung Roller gefahren. Das war schon grenzwertig. Auch der günstige Helm war eher eine Notlösung.
Mit künftig gut 100km/h auf dem neuen Roller geht sowas natürlich gar nicht mehr. Der soll in den nächsten zwei Wochen kommen, dann kann ich auch mit den Fahrstunden beginnen. Die erste Theoriestunde hatte ich schon letzte Woche.

Wenn man so das erste mal in einer Motorradjacke steckt, ist das schon ein beeindruckendes Gefühl. Es ist tatsächlich eine Rüstung! Eine komplizierte Konstruktion aus mächtig dickem Nylon, eingebauten Protektoren, Lüftungsschlitzen, Verbindungsreißverschlüssen, Weitenregulierungen, Wind- und Regenschutzmembran. Ich hab eine Weile gebraucht, um zu verstehen, wie das alles zusammen spielen soll. Und ganz Ähnliches gilt für den Helm: alle möglichen Klappen, Schieber, Visiere. Wunder der Technik!

Ja und heute will ich das alles mal in der Praxis testen. Ich bin um halb sechs wach. Es soll sonnig werden, also nichts wie raus! Zum Sonnenaufgang komme ich in Schutterwald an. Vier Grad Celsius, überhaupt kein Problem, ich friere weder an den Fingern noch sonst wo.

Ich fahre noch ein Stück weiter zu den Unterwassermatten. Heute ist es offensichtlich, warum die so heißen: Ein guter Teil der Wiesen ist überschwemmt. Dicht über dem Boden zieht eine Nebelschicht träge über die Landschaft. Wie schön das aussieht!

Schon von der Straße aus höre und sehe ich etliche Kiebitze wild umherfliegen. Außerdem rufen Goldammern in den noch kahlen Sträuchern, Nilgänse stapfen gemütlich durchs Wasser. Ein großer Brachvogel segelt vorbei.

Als ich ein Stückchen weiter fahren möchte, stutze ich: Der neue Windschild am Roller schützt zwar super vor Fahrtwind und ggf. Regen. Aber die Luft ist hier so feucht und kühl, dass die Scheibe komplett beschlagen ist. Das könnte unterwegs schon mal echt unangenehm werden.
Heute ist es egal. Anstatt sie abzuwischen, warte ich einfach. Die Sonne steigt höher und wärmt die Luft, und die Scheibe wird ganz von selbst wieder frei. Jetzt weiß ich auch, weshalb man den Windschild am neuen Roller per Tastendruck hoch- und runterfahren kann.

Ich lasse mir Zeit, genieße das Morgenlicht. Ich fahre einen großen Schlenker. Am Mattehiesli setze ich mich in die Sonne. Als ich faul und müde werde, fahre ich irgendwann wieder zurück nach Hause. Ein herrlicher Morgen!

Und mein Fazit zum Klamotten-Feld-Versuch: Die harten Bike-Schuhe muss ich noch einlaufen. Die Handschuhe sind auch noch ganz schön störrisch. Aber Helm und Jacke sind fantastisch! Der neue Roller kann kommen!

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