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Steinbruch

Seltsame Faszination

So langsam fange ich an, mich zu fragen, ob mir das Leben oder mein Unterbewusstsein irgendwas sagen will. 🙂

Eigentlich war mein Plan, nach Hornberg zu fahren und von dort die Berge hoch. Aber als ich Offenburg raus rolle, ist sofort klar, dass das wenig Sinn macht. Die Gipfel hängen in den Wolken. Weiter südöstlich regnet es schon. Also lasse ich es langsam angehen und improvisiere.

Auf Höhe von Steinach treffe ich – auf einen Steinbruch. Yeahh, hey, das ist mal was ganz Neues!!! Dabei hatte ich heute überhaupt keine Vögel im Sinn und auch keinen bestimmten Plan. Aber wo ich nun schon da bin?

Wegen des Feiertags ist die Anlage komplett verwaist. Eine merkwürdige Atmosphäre. Die gewaltigen nackten Felswände, die Kieshalden, die Förderbänder.

Alles Zeugnisse roher Gewalt.
Das Verdichten des Granits in der Tiefe, das Auffalten der Erdkruste,
Millionen Jahre später das Absprengen der Felsblöcke, das Zermahlen des Steins.

Dazu die tiefen Wolken, das trübe Licht. Aber nichts bewegt sich. Wie eine eingefrorene Explosion. Die Zeit ist angehalten. Ich mache Fotos, lasse alles auf mich wirken. Kein Mensch weit und breit. Auf eigentümliche Weise hat dieser Ort eine Schönheit, die mich berührt.

Dann schwinge ich mich wieder auf den Roller. Und es fühlt sich so an, als würde ich mit dem Start des Motors gleich auch die Zeit wieder weiter laufen lassen. Als würden die Maschinen dann wieder mahlen und stauben und lärmen.

Ich drehe den Schlüssel. Doch nichts geschieht…

Wichtige Ergänzung:
Nachdem sich einige von euch Sorgen gemacht haben, möchte ich das noch nachschieben:
Der Motorroller war völlig in Ordnung. Ich meinte in dem Text, ich hab den Schlüssel umgedreht und der Steinbruch ist nicht wieder zum Leben erwacht.

War wohl etwas zu viel Lyrik… 🙂

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