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Obstbau

Keine Zukunft im Obstbau?

Wie es aussieht, bin ich aus der Obstbau-Branche wieder ausgestiegen. Ich hab über 50 Stunden Arbeit investiert, bis ich den MacMini eingerichtet hatte. Eineinhalb Wochen installieren, googeln, lernen, sichern, nächster Schritt. Dann war eigentlich alles startklar.

Aber dann hat der Mac mein Grafikprogramm abgeschossen, während ich Bilder bearbeitet hab. Das war bereits das zweite mal. Einmal war er aus dem Ruhemodus nicht mehr aufgewacht. Die Verknüpfung der RAW-Bilder mit der Datenbank klappte nur teilweise und da waren noch andere Nickeligkeiten. Vielleicht hab ich ein Montagsgerät erwischt. Jedenfalls ist mir der Kragen geplatzt und das Ding ging zurück nach Hause. Also doch kein Obst, ich bleibe bei meinen Fenstern.

Sprung.

Vor meinem Fenster reihen sich mächtige Platanen. Sie reinigen die Luft und spenden im Sommer Schatten, Feuchtigkeit, Wohnraum für Krähen und damit reichlich gesunden Biodünger für darunter wachsende Autos.

Die Idee der Stadtverwaltung, einen Teil dieser Bäume zugunsten breiterer Radwege zu fällen, ist nach einem Sturm der Entrüstung erst mal vom Tisch. Um einen einzigen solchen Baum klimatechnisch auszugleichen, müsste man etwa 400 (!) junge Bäume pflanzen. Da wäre dann weder Platz übrig für Fahrräder, noch Fußgänger, noch Autos.

Der Klimawandel drängt sich nach vorne. Jahrzehntelang war sein Schicksal, zwar wichtig zu sein, aber gefühlt nicht dringend. Und solche Vorhaben fallen halt im Zweifel hinten runter. Das ändert sich nun.

Als ich kürzlich mal wieder draußen unterwegs war und Kiebitze fotografieren wollte, hat mich ein Landwirt angesprochen. Er war völlig zerknirscht. Kaum noch Wasser. Keins in Aussicht. Keine Ahnung, wie er die Ernte so nach Hause bringen soll.

Wird es Zeit für Oliven statt Erdbeeren? Ich hab das Gefühl, in zehn Jahren werden wir den Kopf schütteln, worüber wir uns in 2023 noch so alles gestritten haben. Die wichtigste – und dringendste – Frage wird wohl sein: Wie halten wir das Wasser fest, was noch da ist? Und wer bekommt es? Leichter wird das nicht.

Und womit beschäftige ich mich grade ganz praktisch? Ich kaufe neue Computer und kümmere mich um undichte Badarmaturen. Nicht weil da kostbares Wasser verloren ginge, sondern weil das hässliche Kalkränder gibt. Ich bin halt auch ein Kind meiner Zeit…

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