Seit Jahren bin ich immer mal wieder am Talebuckel bei Rammersweier unterwegs. Vor Jahrzehnten nutzten die französischen Streitkräfte dieses Gelände als Truppenübungsplatz. Nach ihrem Abzug wurde das Areal zum Naturschutzgebiet erklärt.
Weil die Soldaten da auch intensiv mit Panzern geübt hatten, ist die Topographie ziemlich rustikal, und das Fehlen von Landwirtschaft sorgte für eine ungewöhnliche Vegetation. Keine Blütenpracht, kein wilder Dschungel, keine Mondlandschaft oder was man sonst so vermuten könnte. Für mich als echten Laien ist das eigentlich nur eine langweilige Wiese mit einzelnen Büschen und Bäumen drauf. Und wenn ich Tiere fotografieren will, finde ich auf jeder Streuobstwiese, in jedem Garten mehr Leben. Im Lauf des Winters wurde dann auch noch der größte Teil des Geländes eingezäunt. Nach Naturschutzgebiet sieht es jetzt wirklich nicht mehr aus.
Dieser Schein trügt allerdings. Auf den Wiesen lebt jetzt eine Herde Konik-Pferde. Die sehen sehr ursprünglich aus, und sie sollen da wohl auch möglichst ursprünglich leben können. Die Tiere haben so viel Auslauf in dem hügeligen Gelände, dass es zuweilen gar nicht so leicht ist, sie überhaupt zu finden. Sie rennen umher, grasen und tun sonstige Dinge, die halt auch Pferde so tun (ähm, räusper).
Und bei all dem verändern sie langsam Boden und Vegetation und sorgen so für viele kleine Mini-Biotope. Sie sehen also nicht nur hübsch aus, sie leisten auch wertvolle Arbeit. Scheint ein echt guter Job zu sein, wenn man ihnen so zusieht…