Wieder ein schöner Morgen, also warum nicht wieder zur Futterstelle von neulich? Die Vögel kommen da hin, weil es so schön einfach ist. Und ich auch. Keine Ahnung, wer das Futter da auslegt, aber seit letzter Woche wurde gut aufgefüllt.
Als ich ankomme, flattert erst mal alles aufgeregt weg in die Büsche. Aber schon nach wenigen Sekunden sind die Scharen von Kohlmeisen wieder da. Bestimmt zwei Dutzend frühstücken hier, ein lebhaftes Treiben. Lustigerweise hab ich keine von ihnen fotografiert. Bei dem Gewusel war ich einfach nur darauf konzentriert, die anderen Vögel dazwischen nicht zu verpassen. Und ich staune wieder mal, was da alles auftaucht:
Ein Kleiber traut sich immer wieder ans Futterhäuschen. Schnell rein, Sonnenblumenkerne packen und wieder weg. So ganz wohl scheint ihm nicht zu sein. Der Kleiber ist so was wie ein Mini-Specht, der an Baumstämmen rum klettert. Als einziger Vogel kann er sogar am Stamm abwärts laufen!
Wo Kohlmeisen sind, finden sich meistens auch Blaumeisen. Und an Meisenknödeln erst recht.
Eine Tannenmeise schart sich in die Reihe vor dem Fly-in-Restaurant ein. Aber sie ist doch deutlich kleiner als die Kohlmeisen und weicht irgendwann lieber auf das auf, was sich unter dem Futterhäuschen so findet. Auch davon wird man hier locker satt.
Buchfinken gehören angeblich zu den häufigsten Vögeln in Deutschland. Dafür hab ich noch nicht so viele gesehen. Deshalb freue ich mich, als ich so ein hübsches Kerlchen erwische.
Dann taucht etwas Gelbes im Gebüsch auf. Kurz darauf kann ich den Kleinen zwischen den Zweigen oder sogar kurz am Boden fotografieren. Immer wieder sehe ich ihn, dann ist er wieder weg. Erst zuhause am Rechner sehe ich, dass es zwei verschiedene Vögel waren. Das eine könnte ein Girlitz sein. Oder ein ausgebüxter Kanarienvogel? Die sind auch tatsächlich verwandt.
Update 12.03.: Eine erfahrene Hobby-Ornithologin hat diesen Vogel eindeutig als Grünfink identifiziert. Vielleicht ist er ja auch über den Winter etwas blasser geworden. 🙂
Beim anderen gelben Vogel vermute ich, dass es eine Goldammer ist. Die ist zwar deutlich größer als ein Girlitz, aber wenn man die Vögel nicht direkt nebeneinander sieht, ist das schwer abzuschätzen. Ich hab mir jede Menge Bilder und Beschreibungen im Internet angeschaut, aber ich komme nicht weiter. Wenn jemand von euch Näheres weiß, bitte gerne Bescheid sagen.
Irgendwann fahre ich noch ein Stück weiter. Aus dem Wald kommen komische Pfeifgeräusche: Ein langer, gleichmäßig ansteigender Ton. Manchmal das gleiche, aber abfallend. Ich wüsste echt gern, was das für ein Vogel ist. Leider finde ich ihn nicht.
Update 12.03.: Das hab ich inzwischen selber heraus gefunden. Es war ein Star. Überhaupt: wenn man irgendwo Geräusche hört, wo nicht mal klar ist, ob es von einem Lebewesen oder einer Maschine kommt, dann sitzt da meistens ein Star im Baum. Die machen anscheinend alles nach, was sie hören…
Dafür bewegt sich plötzlich was an einem Stamm. Ein winziger Vogel rennt da hoch, als wäre es ebene Fläche. Auch den muss ich zuhause recherchieren. Ein Baumläufer! Was für ein fieser Schnabel, was für riesige Krallen! Gut, dass es den Vogel nicht auch in groß gibt! 🙂
Ich staune echt, wie viele unterschiedliche Vögel da unterwegs sind, wenn man mal anfängt, drauf zu achten!