Okay, es ist kalt. Manchmal düster. Aber zwischendurch gab es in den letzten Tagen so viele magische Momente, dass ich nur einen Bruchteil davon mitnehmen konnte. Eine wahrhaft gesegnete Zeit für Naturfotografie.
Samstag morgen, dichter Nebel. Aber direkt hinter Offenburg endet er laut Satellitenkarte. Ich beeile mich und fahre Richtung Berge. Die Suppe wird immer dichter. Erst kurz vor dem Waldrand ahne ich tatsächlich Baumwipfel und hellen Himmel. Und dann ganz plötzlich, von einem Meter auf den nächsten, bin ich draußen. Helle, klare Luft, und direkt unter mir das typische Nebel-Bettlaken einer Inversionswetterlage. Minütlich ändert sich das Bild. Bäume und Türme lugen hervor, verschwinden wieder…
Heute hab ich meinen Booster-Termin in Elgersweier. Kurz bevor ich los muss, telefoniere ich noch, dann halte ich plötzlich inne: draußen strahlende Sonne vor meinem Balkon. Feine gefrorene Nebeltröpfchen tanzen wie goldener Staub langsam durch die Luft und brechen als winzige Prismen das Licht. Wie in einem Disney-Film. So hab ich das noch nie gesehen!
In Elgersweier dagegen ist überhaupt keine Sonne. Dichter Nebel hängt ein gutes Stück oberhalb der Landschaft. Die feuchte Luft ist überall zu Reif gefroren. Gras, Bäume, Dächer, alles ist weiß. Auf dem Rückweg mache ich ein paar Zwischenstopps und zücke das Handy. Niemand unterwegs außer mir. Mir ist erbärmlich kalt, aber das ist atemberaubend schön hier!
Als ich der Stadt näher komme, wird die Luft nur einen Hauch wärmer. Meine klammen Finger bemerken den Unterschied nicht, aber der Reif ist hier schon geschmolzen. Und zuhause in meiner Wohnung strahlt wieder die Sonne auf meinen Balkon. Wie dankbar bin ich für solche Momente!
Ja, das Bild mit den Tannenzweigen und dem Goldstaub sieht wirklich nach Disney aus. Das Glitzern von Eiskristallen in der Luft bei Sonnenschein kenne ich ansonsten nur von kalten Tagen beim Skifahren in den Alpen. Vor weißem Hintergrund wirkt es dann nicht so golden wie auf deinem Bild.
Liebe Grüße, Stefan