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Gemälde1

Raum

Ein wunderschöner Abend. Ich sitze oben am Waldrand und genieße die Ruhe. Das Licht fällt weich, große Wolkenschatten wandern langsam über das Rheintal. Die Sonne tastet mit vorsichtigen Fingern über das Land. Meine Seele atmet durch. Ich mache einige Fotos. Als die Sonne irgendwann weg ist, wird es kalt und ich fahre nach Hause.

Zuhause lade ich die Bilder hoch und bin seltsam berührt. Ich schaue sie an und empfinde wieder die gleiche stille Freude. Die Kontemplation, die leise Zufriedenheit mit dem Moment, mit mir und dem Leben. Was für ein Geschenk!

Das ist nun drei Wochen her. Ich hab die Bilder immer wieder angeschaut. Ich möchte sie gerne zeigen. Und ich hab das immer wieder beiseite geschoben.

Die meisten Menschen schauen sich Fotos auf dem Smartphone an. Meine Querformat-Bilder haben da etwa 6 x 4 cm Platz. Ich wüsste schon, wie man Bilder bearbeiten müsste, damit sie da gut aussehen und auffallen. Starke Kontraste, peppige Farben, vielleicht einen der coolen Hollywood-Filmlooks drüber legen. Oder jede Menge Digitalnebel. Aber will ich das meinen Abendbildern antun?

Zugegeben, auf den Bildern passiert nicht viel. Da ist kein sensationelles Hauptmotiv. Die Farben sind weich und mild, wie sie halt an dem Abend waren. Ein bisschen wie bei einem alten Ölgemälde. Die Zeit stand fast still an dem Abend. Es war grade die Ruhe und Weite, die mich so berührt hatte. Und etwas Zeit und Raum brauchen dann halt auch die Bilder, um das zu transportieren. Wahrscheinlich haben die wenigsten von euch grade einen großen Bildschirm vor sich. Trotzdem teile ich diese Fotos nun. Weil ich von diesen schönen Momenten erzählen möchte…

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