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Laub

Who you’re gonna call?

Vor zwei Wochen, vormittags. Ich sitze am Rechner, als ein ordentlicher Wolkenbruch los legt. Sturmböen blasen richtiggehende Wasservorhänge über den Hof, der Regen prasselt laut auf die Blechdächer nebenan. Ich schieße ein paar Fotos, dann mach ich schnell die Balkontür wieder zu, bevor das Parkett nass wird. Brrrr!

Etwas später gehe ich in die Küche und schaue aus dem Fenster. Oh weia, die halbe Straße steht unter Wasser! Berge von Laub verstopfen die Gullys, bedecken die Rad- und Fußwege. Die Leute kommen kaum noch durch. Das hat es alles in der letzten Stunde runter geweht!

Ein Wagen der technischen Betriebe hält an. Ein Mann steigt aus, stochert mit einem Stab in diesem See herum. Bis er einen Gully erwischt. Er zieht den Deckel beiseite, fischt den Eimer darin heraus. Bis oben hin voll mit Laub. Das gestaute Wasser stürzt in das Loch hinab.

Nach einigen Minuten ist der See verschwunden. Übrig bleibt eine dicke, schwere Schicht von nassen Blättern. Dann rollt die Kehrmaschine für die Fußwege an und arbeitet sich durch den Teppich.

Kurz drauf rückt ein weiteres Fahrzeug an, vier Männer steigen aus mit Laubbläsern. Sie schwärmen aus, machen sich sofort an die Arbeit. Wo das Laub beiseite geweht ist, spritzen Wasserfontänen hoch. Ich muss an die Ghostbusters denken: „Jungs, egal was passiert: NIEMALS den Strahl kreuzen!!!“

Es ist wirklich mühsam, aber die schaffen es tatsächlich, die ganze klebrige Masse nach und nach auf die Straße zu pusten. Der große Kehrwagen fährt vier mal hin und her, bis er das alles geschluckt hat.

Und dann ist das ganze Laub tatsächlich weg. Das hat vielleicht eine Stunde gedauert.

Laubbläser sind ja meistens eher unbeliebt. Aber dieser Einsatz nötigt mir echt Respekt ab. Danke schön, Jungs!