Dienstagvormittag.
Draußen ist es trüb und nass. Es regnet leise vor sich hin. Der Herbst zeigt sich von seiner ungemütlichen Seite.
Zum Glück muss ich heute nicht viel erledigen. Die Schuhe beim Schuhmacher abholen wäre ganz gut. Aber wenn ich eh schon raus fahre, kann ich mich auch gleich wasserfest anziehen und die Kamera mitnehmen.
Wegen der Bauarbeiten am Südring ist so viel Verkehr in der Stadt, dass ich nicht weit fahren will. Und so lande ich – im Bürgerpark. Und es ist eigentlich ganz schön. Ich knipse hier und da, lasse mich treiben.
Der Pavillon im Park taucht ja leider häufiger in den Diskussionen des Stadtrats auf, als dass er überhaupt genutzt wird. Schade, wo hat man schon eine überdachte Bühne! Statt so still da zu stehen könnte das auch so eine Art Speaker’s Corner sein wie im Londoner Hyde Park. Oder ein Ort für spontane Kleinkunst. Oder Mini-Konzerte.
Ja okay, vielleicht nicht grade heute bei sechs Grad und Nieselregen. Als der mehr, die Kamera immer nasser und die Hände immer kälter werden, packe ich dann doch zusammen und fahre nach Hause. Aber hey, immerhin war ich draußen!
Zwei Tage später, Donnerstagmorgen.
Ein vollkommen anderes Bild. Die Sonne scheint herein, und ich will raus! Ich fahre wieder nach Rammersweier an die gleiche Stelle wie vor vier Wochen.
Die Sonne ist die gleiche, aber wie sehr sich der Wald verändert hat! Es ist fast kein Laub mehr auf den Bäumen. Eine ganz andere Stimmung. Doch fast genauso schön!
Ich fotografiere das rostrote Laub auf dem Boden. Die Sonne, die durch die kahlen Bäume strahlt. Die Lärchen, die jetzt so richtig leuchten.
Dann fahre ich ein Stückchen weiter. Und halte unvermittelt an: Dunstschwaden ziehen aus dem Wald. Sonnenstrahlen malen Lichtmuster in die Waldluft. Mit jeder Minute verändern sie sich mit der bewegten Luft. Wo die Sonne auf den Boden trifft, steigt überall Dampf auf. Ich kann mich gar nicht satt sehen (und fotografieren).
Jetzt bin ich doch schon eine ganze Weile unterwegs und dabei einiges hin und her gegangen. Es muss also mal reichen für heute! Die Nebelschwaden werden sowieso immer dichter, und als ich aus dem Wald komme, haben sie die Sonne schon fast verschluckt. Also fahre ich gemütlich und dankbar wieder nach Hause…























