Tja, ich hatte am Dienstag nicht viel Zeit, mich über die Verbundenheit mit dem Leben zu freuen. Tags drauf fehlte mir etwas der Schwung, danach ging es weiter abwärts. Eine Verbindungsunterbrechung mal wieder. Das nervt so, aber was will ich machen?
Und so schaue ich halt aus dem Fenster. Die Krähen drüben sorgen eifrig für den Erhalt ihrer Art. Und wer Eier bebrütet, der steckt ja auch grade irgendwie zuhause fest. Ich bekomme nicht direkt viel davon mit, aber darunter sieht man es deutlich:
Auf meinem Balkon ist der Frühling eingekehrt. In den nächsten Tagen kommen wieder die unvermeidlichen Geranien. Diesmal hab ich wenigstens ein paar von den armen Stiefmütterchen gerettet, die grade erst vor ein paar Wochen eingepflanzt worden waren…
Meine wunderschöne Birke hat ihren zweiten Winter leider nicht überlebt. Dafür wächst unten um den Stamm herum etwas. Ich konnte nicht herausfinden, was das ist, aber es sieht hübsch aus!
Heute ist herrliches Wetter. Während ich Brot backe und Wäsche wasche, gehe ich immer wieder raus auf den Balkon und genieße die Wärme und das Licht. Eine innere Unruhe lässt mich nach Motiven suchen. Das ist ein gutes Zeichen, in den letzten Tagen war ich dazu zu platt.
Erstaunlicherweise findet sich auch immer wieder etwas. Kleinigkeiten, klar. Aber wenn man sein inneres Tempo reduziert und auch mal länger hinschaut, tauchen aus dem alltäglichen Nichts kleine Preziosen auf.
Das Licht und die Struktur auf Nachbar’s Mäuerchen erinnern mich an ein Gemälde von Hopper. Oder der Zweig auf dem Garagendach, der aussieht wie eine Zeichnung eines Baumes. Das Flugzeug, das den Himmel in zwei symmetrische Hälften teilt, als würde da jemand ein Spielfeld aufmalen.
Und als ich so da sitze, höre ich ein vertrautes Schreien. Die Alpensegler kamen ja schon vor einigen Wochen. Seit heute sind auch die Mauersegler zurück aus dem Winterurlaub. Ich freue mich, es wird wieder sehr lebendig hier…