Donnerstag Nachmittag, ich hab getrödelt heute. Aber besser spät als nie, fahre ich raus. Oben auf den Höhen liegt schon ein Hauch von Puderzucker auf den Bäumen. Es ist kalt und windig, und so lande ich mal wieder am nächsten Ort auf meiner Liste, dem Großen Deich. So langsam könnte ich mir da echt eine Hütte bauen. Mit kleinem Ofen. 🙂
Viel tut sich nicht. Es sind Leute mit ihren Hunden am Wasser unterwegs. Das gönne ich ihnen von Herzen, nur Eisvogel und Konsorten landen da halt nicht. Egal.
Ich lasse meinen Blick übers Wasser schweifen, dann sehe ich eine seltsame kleine Welle am Wehr. Ich verfolge sie, dann taucht plötzlich etwas Braunes, Felliges aus dem Wasser auf. Was ist das? Ein Nutria? Eine Bisamratte? Die nachträgliche Recherche sagt: Letzteres. Sie irrt auf dem Betonmäuerchen am Wasserkraftwerk hin und her und sucht einen Ausweg. Das sieht herzerweichend aus! Dann wirft sie sich doch ins Wasser und schwimmt ganz lässig ins Ufergestrüpp.
Mit dieser Begegnung hatte ich nicht gerechnet. Zufrieden mache ich mich auf den Heimweg entlang des Mühlbachs.
Was ist das??? Ein heller weißer Fleck huscht übers Wasser! Ich fahre näher, dann sehe ich sie: eine Wasseramsel! Ob das wohl die von letztem Mal ist? Ich komme recht nah, filme sie, und das scheint sie überhaupt nicht zu stören. Bis eine fröhliche Rentnertruppe mit Wanderstöcken kommt und mir über die Schulter schaut. Das ist dann wohl doch zu viel Publikum, und so düst sie davon. Aber toll, dass ich da Zeuge sein durfte!