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Falkenjagd

Falkenjagd

  • Natur

Es ist noch gar nicht soo kalt, aber teilweise ganz schön ungemütlich draußen. Am Sonntag morgen ist es trüb und feucht, und der Wind bläst ums Haus. Aber drinnen bleiben ist auch keine Option.

Ich packe meinen Fotokram zusammen und will grade aufbrechen, da kommt eine Sprachnachricht von einer Freundin: Über den Vogesen steht ein breiter Regenbogen! Das werde ich wohl nicht mehr schaffen, trotzdem beeile ich mich und fahre auf kürzestem Weg hoch in die Reben.

Als ich ankomme, staune ich: Der Regenbogen ist tatsächlich noch da! Die Sonne strahlt durch einen Wolkenspalt auf die Vogesen. In der frisch ausgewaschenen Luft kann ich durch das Objektiv sogar die Kirche und den Rathausturm von Obernai erkennen!

Ich bin über eine Stunde da, und der Regenbogen verschwindet einfach nicht. Selbst als weit und breit keine Spur von Sonne mehr zu sehen ist. Sowas hab ich noch nie gesehen!

Während ich so da stehe, beobachte ich ein Dutzend Krähen, die mit dem Wind spielen. In wilden Manövern lassen sie sich in die Höhe pusten, drehen ab, schießen herunter, und wieder von vorne. Das scheint Spaß zu machen!
Irgendwann rückt eine richtige Regenfront an. Nun verblasst auch der Regenbogen und ich fahre schnell nach Hause.

Am Montag morgen sieht es draußen viel freundlicher aus. Ich entscheide mich, noch mal in die Reben rauf zu fahren. Die Fernsicht ist immer noch großartig. Der Wind bläst aber in so starken Böen, dass ich Sorge hab, dass er meinen Roller umschmeißt.

Die Krähen haben heute anscheinend keine rechte Lust, aber ein Turmfalken-Weibchen schwebt über den Hügeln. Ich setze mich hin und beobachte sie. Ihr geht es nicht um Spaß, sie ist auf der Jagd.

Sie stellt sich so geschickt gegen den Wind, dass sie immer wieder fast bewegungslos in der Luft stehen kann. Das ist feinste Akrobatik! Weil das auf Fotos natürlich nicht zu erkennen ist, hab ich es gefilmt:

Das, was sie da erbeutet hat, ist eine fette Raupe. Immer nur Mäuse ist sicher auch langweilig. Nach der Mahlzeit dreht sie ab, und so mache auch ich mich auf den Heimweg.

Mit dem Wind war das Mikrofon der Kamera natürlich heillos überfordert, aber so arg viel anders hat es sich da oben auch für mich selbst nicht angehört…

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