In den letzten Wochen hab ich mich hier ja ziemlich rar gemacht. Ich war größtenteils damit beschäftigt, meinen neuen Rechner einzurichten. Nun, wo alles zu meiner Zufriedenheit läuft, möchte ich euch sehr gerne ein paar Bilder und Eindrücke nachreichen.
Draußen war ich ja trotzdem. Unter anderem mal wieder bei Griesheim. Ich wollte sehen, ob die Biber am Mühlbach noch ein paar Bäume stehen gelassen haben. Wie es aussieht, sind eher die Biber verschwunden. Ich konnte jedenfalls zwischen dem Gestrüpp kaum neue Bissspuren an den Bäumen sehen. Wäre echt schade!
Dafür hatte ich auf dem Weg dorthin schon wirklich schöne Momente. Ein Igel trottete direkt vor mir auf der Straße längs. Ich hielt an, setzte mich neben den Roller auf den Boden, die Kamera im Anschlag. Er lief seelenruhig genau auf mich zu. Ich wunderte mich doch etwas und überlegte schon, wie ich mich ihm persönlich vorstellen sollte. Da nahm er, kaum noch zwei Meter entfernt, doch Notiz von mir. Überlegte etwas, drehte um und verzog sich in das Maisfeld neben der Straße. Gut, dass mein Objektiv so nah überhaupt fokussieren kann!
Kurz darauf geht die Sonne über der Hornisgrinde auf. Die glutrote Farbe lässt sich aus technischen Gründen leider nur sehr schwer einfangen. Ich belichte dafür so kurz, dass man die Sonnenflecken sehen kann. Das fasziniert mich immer wieder.
Es ist grade überall sehr ruhig. Auch für die Tiere ist das jetzt eine Saure-Gurken-Zeit. Keine Revierkämpfe mehr, keine Balz, kein Fütterstress. Man hängt halt so rum und relaxt. Das gilt auch für die Feldhasen. Sie sitzen überall und mümmeln. Sehr bedrohlich wirke ich anscheinend auch auf sie nicht.
Auch am See rührt sich nicht viel. Trotzdem genieße ich es, den Blick mal wieder weiter schweifen zu lassen als bis zum Computerbildschirm vor der Nase. Dann taucht doch noch kurz ein Eisvogel auf. Und einige Blaufpfeile (die Libellen) wärmen sich in der Morgensonne.
Schnell wird es sehr warm. Auf dem Heimweg halte ich an einem Pferdestall direkt neben der Straße an. Jede Menge Rauchschwalben haben da ihre Nester gebaut, und hier kann von Ruhe wirklich keine Rede sein. Meine Güte, die sind ja noch hektischer als die Mauersegler vor meinem Balkon! Aber was für wunderschöne Tiere!!!
Sehr zufrieden und erholt fahre ich nach Hause. Diese drei, vier Stunden sind immer wieder richtige Wellness-Urlaube. So wenig Aufwand, aber entspannender als zwei Wochen Mallorca!
Leider weiß ich noch nicht, wann ich das wieder genießen kann. Mein Motorroller hat mir vorgestern morgen endgültig die Gefolgschaft gekündigt. Ich stand draußen beim Königswaldsee, wollte losfahren, drehte am Griff und – nichts geschah. Nach vielen Neustarts reagierte er doch noch. Ich aktivierte sofort den Tempomat und rollte sehr langsam nach Hause. Raus traue ich mich so nicht mehr.
Seit Februar wartet die Werkstatt auf ein 50 €-Bauteil, Liefertermin ungewiss. Eine offizielle Ersatzteilversorgung existiert bei NIU anscheinend gar nicht. Wenn sich da nichts bei Alibaba oder ähnlich exotischen Quellen auftreiben lässt, ist der Roller jetzt nach nur drei Jahren und 5.000 Kilometern – Schrott.