Es gibt ja keine schlechte Jahreszeit. Es gibt Unterschiede übers Jahr, an die man sich halt anpassen muss. Dann findet sich fast immer irgendwo etwas Reizvolles, Berührendes, Schönes, Interessantes.
Schlaue Sprüche!
In den letzten Tagen war das eine ganz schöne Herausforderung: trüb, kalt, Sprühregen, bäh! Aber mein Rücken wollte Bewegung, die Augen wollten wenigstens etwas natürliches Licht. Und so schloss ich einen Kompromiss: mit dem eScooter rüber zum Friedhof. Da bin ich auch schnell wieder zuhause.
Es ist kein Mensch unterwegs. In den Bäumen zwitschern einige Meisen und Amseln, ein Eichelhäher sitzt, ähnlich motiviert wie ich, auf seinem Ast und wartet auf besseres Wetter.
Jetzt, wo das Laub fehlt, fällt mir erstmals das Moos auf den Zweigen der großen Bäume auf. Als hätte sie jemand vorsichtig eingepackt, damit sie in der Kälte nicht so frieren müssen. Eine eigentümliche Stimmung.
Die Friedhofskapelle ein Stück weiter steht da wie immer, aber heute wirkt sie auf mich einsam und etwas deplaziert. Ich nehme die Kamera und spiele mit Perspektiven und Brennweiten. Fingerübungen ohne große Erwartungen. Als ich zuhause die Bilder hochlade, bin ich doch erstaunt. Es ist ein richtiges kleines Portrait geworden!
Manchmal muss man halt kleinere Brötchen backen. Aber auch die können lecker sein…