Nun hab ich nach über drei Monaten endlich meine neue Kamera ausgeliefert bekommen, mit der ich optisch fast doppelt so nah an die Tiere heran komme wie bisher. Und jetzt sind kaum noch Tiere da.
Die meisten Zugvögel sind längst im Süden. Und die verbliebenen Vögel haben die Brut versorgt und müssen nicht mehr eilig hin und her flitzen, um Futter ran zu schaffen. Sie müssen auch nicht balzen oder ihr Revier verteidigen. Statt dessen besorgen sie sich in der Morgendämmerung ihr Frühstück, wo es zum Fotografieren noch viel zu dunkel ist. Und dann machen sie es sich irgendwo im Gebüsch gemütlich und sparen wertvolle Kalorien.
In der vergangenen Woche war ich zwei mal draußen am See, und da rührte sich fast nichts. Eine gespenstische Stille, selbst im dichten Gebüsch am Ufer. Es scheint, die Saison ist vorbei. Für mich ein Anlass, hier noch mal einige Fotos aus den letzten zwei Monaten zu posten, die ich mag, die es aber noch nicht in einen Beitrag geschafft hatten.
Die Eisvögel sind immer noch da, ab und zu flitzt einer vorbei, viel zu schnell, um ihn zu erwischen. Diese Bilder stammen deshalb noch von Anfang Oktober:
Graureiher sind inzwischen so häufig geworden, dass sie sich fast auf den Füßen rum stehen. Am See, am Mühlbach in der Stadt, an Waldrändern, sie sind einfach überall. Um so erstaunter bin ich, als ich am See diesen großen, schneeweißen Vogel entdecke: einen Silberreiher. Wirklich ein wunderschönes Tier!
Auch wenn es ruhiger wird, es ist trotzdem eine schöne Atmosphäre am See. Manchmal fühle ich mich wie mitten in einer grandiosen, aber seltsam leeren Theaterkulisse. Selbst Kleinigkeiten bekommen in so einem Rahmen etwas Gravitätisches.