Anfang Oktober braucht man sich für den Sonnenaufgang keinen Wecker mehr stellen, und so mache ich mich ganz entspannt auf den Weg.
Es ist kalt. Der Nebel steht bleich in Kinzig- und Rheintal. Eine seltsame Zwischenstimmung. Wofür wird sich dieser Tag entscheiden? Ich hab das Gefühl, er weiß es selbst noch nicht. Ich warte es einfach ab.
An einem kleinen See setze ich mich ans Ufer, außer mir ist nur ein einsamer Haubentaucher da.
Stille.
Dann ändert sich ganz plötzlich, von einer Minute auf die nächste das Licht. Die Sonne kriecht über den Berg, gräbt sich durch den Nebel und schenkt der Welt Farbe. Und als hätte jemand die Play-Taste gedrückt, kommt Bewegung in das Geschehen: Die Schwaden werden lichter, ziehen über die Felder davon und geben die Landschaft frei. Ein herrlicher Morgen!
Die Freude währt nur kurz, denn nun treiben neue Schwaden von Nordwesten über die Hügel und schieben sich vor die Sonne. Überall blauer Himmel, nur genau vor der Sonne hängt diese fette Wolke. Ich fahre ein Stück weiter, oben in den Hügeln hält sich noch der Dunst. Ich mache ein paar Fotos, dann lasse ich es gut sein für heute…