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Nebelwald0621_11

Nebelwald

  • Natur

Letzten Sonntag morgen hatte ich mich auf den Roller geschwungen. Eigentlich hatte ich keine übrigen Kräfte, aber ich hab es zuhause in meiner Höhle einfach nicht mehr ausgehalten. Ich würde halt brav auf dem Roller sitzen bleiben und nicht zu viel hin und her laufen.

Es ist eine sehr ungewöhliche Wetterlage: noch erträglich kühl, sehr feucht und dabei keinerlei Wind. Das bedeutet, dass im Wald ab einer bestimmten Höhe der Nebel zwischen den Bäumen steht. Allerbeste Vorausetzungen also! Und so rolle ich den Berg hoch. Tatsächlich ist die Stimmung unglaublich. Verschwiegen, gedämpft und mystisch. Ich genieße das sehr.

Dann kommt mir ein mattgrünes Auto entgegen. Der Förster. Natürlich ist er überhaupt nicht begeistert, wenn da jemand mit dem Motorroller durch seinen Wald fährt. Das ginge mir an seiner Stelle auch so. Ich versuche, meine Situation zu erklären. Dass ich fotografiere, dass ich ohne den Roller wegen meiner Krankheit nicht mehr in die Natur komme, dass ich mich rücksichtsvoll verhalte. Kein Lärm, kein Gestank, um 7h Sonntag morgens auch keine Belästigung von Wanderern. Er glaubt mir kein Wort. „Die dümmste Ausrede, die ich je gehört hab…“, er schimpft vor sich hin, lässt mich stehen und fährt weiter.

Das liegt mir ganz schön im Magen. Ich versuche ja im Allgemeinen, mich an Regeln zu halten und Rücksicht auf andere und die Natur zu nehmen. Und ich bin mir sicher, dass er mich verstehen könnte, wenn er zuhören würde. Ihm bedeuten der Wald und die Natur ja sicher schon von Berufs wegen sehr viel. Wie würde es ihm gehen, wenn er da nie wieder hin könnte? Es hilft nichts, er ist weg.

Und so fahre ich weiter und fotografiere.

Der Nebel kriecht irgendwann trotz Regenhose und Regenjacke in alle Ritzen. Gut, dass die Kameras und Objektive abgedichtet sind. Irgendwann wird es mir dann zu kalt. Bald bin ich wieder zuhause und lade die Fotos hoch.
Bis zum fertigen Artikel hat es jetzt ganz schön gedauert, aber ich mag die Bilder sehr…

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