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Milchstraße

Ich erkenne am Nachthimmel den ‚Großen Wagen‘. Und Orion. Und den Mond. Damit ist meine astronomische Kompetenz auch schon weitestgehend erschöpft. Aber das sieht schön aus da oben! Ich hab die Tage ein Tutorial gesehen, wie man tolle Fotos der Milchstraße macht. Seither juckt es mich in den Fingern.

Hürde 1: Wir haben Mitte Mai, und es dauert ganz schön lange, bis es draußen richtig dunkel wird. Meist schlafe ich da schon. Ich bin ja eher der Morgentyp.
Hürde 2: Straßburg ist ein einziges Lichtermeer und grade mal 20km Luftlinie entfernt. Dahin, wo man einen einigermaßen klaren Sternenhimmel sieht, kommt mein Motorroller definitiv nicht hin.
Hürde 3: Für Sternenfotografie verwendet man ein sehr lichtstarkes Superweitwinkelobjektiv. Mein Weitwinkel ist eher so für mittags, hat dafür aber auch nur ein Zehntel gekostet.

Wird schwierig. Also nichts wie los! Donnerstag abend, ich zappe noch zwei Stunden durchs TV-Programm, um mich wach zu halten. Dann ab auf den Roller.

Nacht über den Reben

Eine seltsame Stimmung draußen. Es sieht schön aus. Gleichzeitig wirkt es ruhig und etwas bedrohlich. Wir Stadtmenschen sind Dunkelheit überhaupt nicht mehr gewohnt. Ein Reh rennt vor mir über die Straße, ich muss aufpassen.

Auf dem Weg Richtung Durbach biege ich rechts ab und finde tatsächlich eine Ecke ohne direkte Lichtquellen. Leider nimmt der Waldrand dafür auch einen großen Teil des Himmels weg. Man kann halt nicht alles haben.

Etwas mulmig ist mir schon. Mit der Zeit gewöhnen sich meine Augen aber dran, und dann fühlt es sich nur noch friedlich an. Es ist angenehm warm und vollkommen still. Nur ein Käuzchen ruft irgendwo im Wald. Und so sitze ich da über eine Stunde, genieße den Moment und knipse vor mich hin.

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Am nächsten Tag schaue ich mir die Bilder an. Leider war es tatsächlich fast zu hell. Und die Milchstraße wäre erst eine Stunde später so richtig um die Ecke gekommen. Aber ein Anfang ist gemacht. Und ich hatte mal wieder ein kleines Abenteuer.

Nachtrag 26.05.2020:

Milchstrasse6

Über den Sommer wird die Milchstraße langsam immer tiefer sinken. Deshalb hab ich es gleich noch mal versucht. Ich kämpfe immer noch mit der Technik, aber es macht Spaß!

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2 Gedanken zu „Milchstraße“

  1. Lieber Klaus!
    Gestern haben Christoph und ich mal wieder auf deinem tollen Blog geschnuppert 🙂
    Das sind ganz wunderbare Bilder und Text, Eindrücke von deinem Leben, das du auf diese Weise mit uns teilst. Danke dafür.
    Ich kann dich nur ermutigen, weiter zu machen.
    So manches Mal wünschte ich mir, dabei gewesen zu sein.
    Wer weiß, vielleicht erscheinen ja irgendwann mal Fotos aus dem Rendchtal? Muss ja nicht gleich der Maisacher Grat sein 😁
    Liebe Grüße, Andrea

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