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Kunst9

Kunst?

Ich gehe so gerne raus! Ich genieße die Natur, die Tiere, das Licht. Es sind sensorische, emotionale Reize, die mich tief berühren. Ich versuche, das einzufangen mit Kameratechnik und einem gewissen Maß an handwerklicher Erfahrung. Zuhause lade ich die Bilder zusammen mit einer Geschichte hoch auf diesen Blog. Und dann hoffe ich, dass sich beim Betrachter ansatzweise ein ähnliches Gefühl einstellt wie ursprünglich bei mir da draußen in der Natur.

Manchmal ist die Technik, das Handwerk dabei eine Art Flaschenhals. Zu wenig Licht für die Kamera, der Vogel zu tief im Gestrüpp, was auch immer. Es reicht einfach nicht für ein sauberes Foto. Manchmal mache ich dann ‚Kopf-Fotos‘: Ich lasse die Kamera beiseite und versuche, mir statt dessen diesen Moment ganz bewusst einzuprägen.

Aber ist das Handwerk denn überhaupt so wichtig? Wenn ein Moment gut ist, leidet er wirklich darunter, dass ein Foto später nicht ganz scharf ist? Oder transportiert dieses Bild sogar noch mehr von diesem Augenblick, gerade weil es technisch nicht perfekt ist?

Und noch einen Schritt weiter: Ich wähle ganz bewusst eine extrem langsame Verschlusszeit, um einen Vogel zu einer verwaschenen Linie zu reduzieren. Oder ich öffne die Blende so weit, dass fast gar nichts mehr scharf ist.

Wie weit kann man das drehen? Irgendwann spielt es keine Rolle mehr, wie etwas da draußen in echt ausgesehen hat, was da überhaupt fotografiert wurde. Das Bild entwickelt ein Eigenleben, eigene Gültigkeit. Es wird Kunst.

Sehr faszinierend! Aber will ich das? Möchte ich etwas völlig Neues schaffen? Oder lieber dokumentieren?
Was will ich überhaupt mit meiner Fotografie?

Zum Glück kann ich das jeden Tag neu entscheiden…

3 Gedanken zu „Kunst?“

  1. Hallo Klaus
    Vielen Dank für Deinen Blog. Deine Bilder sind für mich immer wieder eine Augenweide, eine Faszination und „Wunder“ voll.
    Ganz herzliche Grüße
    Theresia

  2. Hallo Klaus,
    ich mag die unscharfen Fotografien sehr. Die Fotografien bekommen so mehr Dynamik. Sie lassen auch mehr Raum für die eigene Vorstellungskraft, die das Unscharfe auf die eigene Weise ergänzt und weiterspinnt.

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